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Wie sinnvoll wäre eine Zuckersteuer?

Eine Zuckersteuer könnte in Deutschland nicht nur Milliarden sparen, sondern auch die Gesundheit stark ins Positive beeinflussen.

Softdrinks Gesundheit Foto: Mdv Edwards/Adobe Stock

Eine Studie der Technischen Universität München und der britischen Universität Liverpool zeigt: Eine Zuckersteuer könnte Deutschland in den nächsten 20 Jahren bis zu 16 Milliarden Euro sparen. Dies bringt die Zuckersteuer ins Zentrum der Gesundheitspolitik.

Was bewirkt die Zuckersteuer?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt eine Steuer von 20 Prozent auf zuckerhaltige Getränke vor, um Gesundheitsprobleme zu verringern. Deutschland setzt bisher auf die Selbstverpflichtung der Getränkeindustrie, doch die Studienergebnisse legen nahe, dass eine Zuckersteuer effektiver wäre, um Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekämpfen. 

Die positiven Auswirkungen einer Zuckersteuer sind nicht nur Theorie. In Großbritannien hat eine gestaffelte Herstellerabgabe bereits zu einer deutlichen Reduktion des Zuckergehalts in Getränken geführt. Die Studie deutet darauf hin, dass eine solche Steuer auch in Deutschland große gesundheitliche Vorteile bringen könnte.

Was verbessert sich wenn man auf Zucker verzichtet?

Die Studie untersucht verschiedene Besteuerungsmodelle, die entweder den Konsum von Softdrinks senken oder zu Rezepturänderungen anregen sollen. Beide Ansätze versprechen eine deutliche Reduktion von zuckerbedingten Erkrankungen und könnten zu erheblichen Einsparungen im Gesundheitssystem führen. Die Zuckersteuer-Debatte geht über finanzielle Aspekte hinaus – es geht um die gesundheitliche Zukunft der Bevölkerung, insbesondere der Jugend, die am meisten von zuckerhaltigen Getränken konsumiert. Experten fordern daher eine umfassende Strategie, die neben der Besteuerung auch Aufklärung und Werbeverbote umfasst.

Sollte Deutschland eine Zuckersteuer einführen?

Pro Zuckersteuer:

  • Gesundheitsförderung: Eine Zuckersteuer könnte den Konsum zuckerhaltiger Getränke reduzieren, was wiederum das Risiko für Übergewicht, Typ-2-Diabetes und andere zuckerbedingte Krankheiten senken könnte.
  • Kosteneinsparungen: Die Reduzierung von zuckerbedingten Krankheiten könnte zu erheblichen Einsparungen im Gesundheitssystem führen, wie die Studie der Technischen Universität München und der Universität Liverpool zeigt.
  • Internationale Erfolge: In anderen Ländern, wie Großbritannien und Mexiko, hat die Einführung einer Zuckersteuer zu einer Verringerung des Zuckerkonsums und zu positiven gesundheitlichen Auswirkungen geführt.
  • Präventive Wirkung: Eine Zuckersteuer kann als präventive Maßnahme dienen, um langfristig die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern und die Belastung des Gesundheitssystems zu verringern.

Contra Zuckersteuer:

  • Regulierung vs. Eigenverantwortung: Kritiker argumentieren, dass eine Zuckersteuer in die persönliche Freiheit eingreift und dass stattdessen Eigenverantwortung und Aufklärung gefördert werden sollten.
  • Wirtschaftliche Bedenken: Es gibt Bedenken, dass eine Zuckersteuer negative wirtschaftliche Auswirkungen auf die Getränkeindustrie haben könnte, einschließlich potenzieller Arbeitsplatzverluste.
  • Soziale Ungerechtigkeit: Eine Zuckersteuer könnte regressive Auswirkungen haben, da sie einkommensschwächere Haushalte überproportional belasten könnte, die tendenziell mehr zuckerhaltige Getränke konsumieren.
  • Umsetzungsfragen: Die genaue Ausgestaltung einer Zuckersteuer, wie die Höhe der Steuer und die Verwendung der Einnahmen, könnte zu komplexen politischen Diskussionen führen.

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